Ehrenmal der Gefallenen und Vermissten

des ersten und zweiten Weltkrieges

Nach dem 1. Weltkrieg (1914 – 1918) wurde in Ellingstedt ein Kriegerdenkmal angelegt. Auf dem Gedenkstein sind die Namen der im ersten Weltkrieg Gefallenen und Vermissten vermerkt. Später wurde das Denkmal durch Holzkreuze der im 2. Weltkrieg Gefallenen ergänzt.

 

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Die Gefallenen und Vermissten im 1. Weltkrieg
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Gedenktafel der Gefallenen, der Vermissten und der Heimgekehrten im 1. Weltkrieg

1954 wurde das Ehrenmal umgestaltet und erweitert. Hinzu kamen zwei Findlinge mit den Namen von je 11 Vermissten im zweiten Weltkrieg und 46 Einzelsteine von den Gefallenen von 1939 bis 1945. Die Holzkreuze der im 2. Weltkrieg Gefallenen wurden nicht wieder aufgestellt.

 

Gedenktafel der Gefallenen, der Vermissten und der Kriegsteilnehmer im 2. Weltkrieg

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Die Gefallenen und Vermissten im 2. Weltkrieg
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Abschrift aus der Ellingstedter Schulchronik aus dem Jahre 1954

Geschrieben von dem Lehrer Armin Weinert, der von 1953 bis 1971 Schulleiter dieser Dorfschule war.

Ellingstedt erhält ein neues Ehrenmal

Im Frühjahr 1954 wurde auf einer Gemeindeversammlung einstimmig beschlossen, das alte Kriegerdenkmal umzubauen oder zu erweitern, so daß die im „Zweiten Weltkrieg 1939 – 1945“ Gefallenen, Toten und Vermißten Gedenksteine erhalten könnten. Zur Vorbereitung und Durchführung dieses Planes wurde ein Denkmalausschuß gewählt: Diesem gehörten an:

 

Bauer Matthias Kröger, 1. Vorsitzender

Lehrer Armin Weinert, 2. Vorsitzender

Witwe Catharine Stolley

Schmiedemeister Artur Kordes

Bauer Claus Gottburg

Bauer Theodor Schmidt

Maurermeister Thomas Mauderer

 

Es war auch vorgeschlagen worden, eine neue Anlage in „Hohendiek“ zu errichten. Als bei einer Umfrage unter den Angehörigen der Gefallenen und Vermißten die Mehrheit sich für die Erweiterung – aber an der alten Stelle – entschieden hatte, teilte Herr Th. Mauderer mit, Friedrichsfeld wolle sich nun nicht bei der neuen Anlage beteiligen, sondern eine eigenen in seinem Ortsteil bauen. Er blieb von da an den Ausschußbesprechungen fern.

 

In Gemeinschaftsarbeit aller Dorfeinwohner wurde zunächst der Wall hinter dem Denkmal, der die Koppeln von H. Frahm und M. Kröger trennte, eingeebnet. Beide hatten den erforderlichen Streifen davon abgetreten, sodaß in der Breite der alten Anlage (12 m) der Durchgang zum neuen Denkmalsplatz: 3,60 m Gang und je 4,20 m für Anpflanzung gewonnen wurde.

Etwa 500 Fuhren waren erforderlich, um all die Steine, den Sand in der Mitte und die Muttererde an den Seiten in der jetzigen Höhe anzuschütten.

Zahlreiche Einzelbesprechungen der Ausschußmitglieder, über 1000 Arbeitsstunden freiwilliger Helfer und Hunderte von Fachkräften gegen Bezahlung geleistete Stunden waren nötig, daß am 30. Oktober 1954 die Steine aufgestellt und die Bepflanzung vorgenommen werden konnte.

Die Planung und die Verhandlung mit den Firmen lag in den Händen von Lehrer Weinert. Die Firma Graf Schleswig fertigte die Inschriften, die „Husumer Baumschulen“ unter dem Gartenarchitekten Herrn Boysen besorgten die Bepflanzung.

Der Steinhauer Hinrich Frahm aus Kurburg setzte den neuen Sockel für den großen Stein und die Mauer an der Pforte. Um die wochenlangen Fuhr- bzw. Erdtransporte kümmerte sich hauptsächlich Herr Matthias Kröger und der Bürgermeister Herr Peter Engel. Viele Sonntage opferte Herr Heinrich Bauer mit seinen Kameraden von der freiwilligen Feuerwehr, um die Arbeit voran- und schließlich zu Ende zu bringen. Den äußeren Steinwall setzte der heimatvertriebene ehemalige Bauer Robert Baartz mit seinen pommerschen Freunden Hermann Pieper und Hermann Knoll.

Herr Baartz half überhaupt die ganze Bauzeit hindurch fast ständig auf dem Platz. Den Zaun lieferte Herr Kordes, Schmiedemeister im Norden des Dorfes. Die handgeschmiedete Pforte ist das Werk des noch jungen Schmiedemeister Hans Rüther. Im November sammelten die Mitglieder des Denkmalausschusses im ganzen Dorf Spenden für die Unkostendeckung.

 

Am Volkstrauertag, dem 14. November 1954, konnte das neue „Ehrenmal für die Gefallenen, Toten und Vermißten“ beider Kriege kurz vor Beginn der Gedenkstunde in die Obhut der Gemeinde fertig übergeben werden.

 

Der Bürgermeister übernahm, dankte allen Helfern, öffnete die Pforte und bat die Angehörigen der Kriegsopfer, durch den ersten Besuch und das erste Schmücken der Einzelsteine dem ganzen Mahnmal die Weihe zu geben.

 

Zeitungsausschnitt:

Ellingstedt: Ehrenmal-Weihe

xm. Fast alle Einwohner nahmen an der Einweihung des neuen Ehrenmals teil. Auf dem in der Mitte des Dorfes errichteten Mal erhebt sich im Hintergrund, ca. 60 m von der Hauptstraße entfernt, der alte Gedenkstein mit den Namen der im 1. Weltkrieg Gefallenen. In gleicher Höhe melden 2 Findlinge die Namen von je 11 im letzten Kriege Vermißten, neben denen rechts und links 46 Einzelsteine Zeugnis geben von den Gefallenen 1939 bis 1945. Dazwischen erhebt sich der große Findling. Schulleiter Weinert hielt in zu Herzen gehenden Worten die Weiherede, die umrahmt wurde von Deklamationen und Liedern der Schulkinder und der Landjugendgruppe. Im Anschluß wurden die Kränze niederglegt.

Im September 1957

Im Juni 2020