Landwirtschaft im Wandel der Zeit

Folgende Themen wurden ausführlich von den Autoren

recherchiert und niedergeschrieben:

 

Verkoppelung: Auf der Basis des „Gesetzes zur Verkoppelung“, das der dänische König Christian VII  um 1766 herausgab, wurde auch in Ellingstedt die Verkoppelung durchgeführt.

Mergel: Im 18. Jahrhundert wurde erkannt, dass erschöpfte Ackerflächen und unfruchtbare, sandige Böden durch das Untermischen von Mergel in Kultur gebracht werden konnten.

Dämpfkolonne: Für die Schweinemast wurden Futterkartoffeln verwendet, die in großen Mengen hierfür gekocht werden mussten.

Kaltblutpferde: Bis zur Technisierung der Landwirtschaft in den Jahren 1955 bis 1965 war das Straßenbild auch in unserem Dorf geprägt von den Gespannen mit Schleswiger Kaltblutpferden.

Flurbereinigung: Das Flurbereinigungsgesetz wurde am 14. Juli 1953 im Bundestag beschlossen und trat am 1. Januar 1954 in Kraft.

Entwicklung der Landwirtschaft: In meiner Jugend, also in der 1960er Jahren war Ellingstedt ein echtes Bauerndorf.

Die Umstellung meines Betriebes auf biologischen Anbau.

 

 

Aus der Arbeit von Heike Thies:

"Um 1900 fand die Mähmaschine Eingang in die deutsche Landwirtschaft. Nun konnte ein Arbeiter, der zuvor für einen Hektar vier Tage benötigte, diese Fläche innerhalb von drei bis vier Stunden mähen. Dennoch blieb das Binden der Garben vorerst bis etwa gegen 1925 Handarbeit. Doch auch nach 1925 mechanisierten Mähmaschine und Mähbinder nur Teile der "Arbeitskette" Getreideernte. Aufladen und Einfahren der Garben mußte immer noch von Hand bewältigt werden.

1931 liefen in Ellingstedt dann die ersten Traktoren. Überwiegend wurde aber noch mit Pferden gearbeitet. Nach dem II. Weltkrieg kaufte sich dann mancher Landwirt, der es sich leisten konnte, einen Traktor, da man zu der Erkenntnis gekommen war, daß man mit einem Traktor noch mehr Land bearbeiten könne."

 

Krögers bei der Feldarbeit kurz vor Kriegsbeginn: Willi (vorne) und Matthias auf dem Selbstbinder.

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Gespräch mit Claus Sierk im Jahr 1963
Claus Sierk gehörte zu den wenigen Bauern, die noch mit Pferd und Wagen Landwirtschaft betreiben. Er erzählt:
- Trecker verdrängen Pferde
- für meine 6 ha Landwirtschaft reicht mein Pferd
- Erlebnis: beim Besuch meiner Schwägerin hat Pferd Fohlen bekommen
Pferd und Wagen.MP3.mp3
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Gespräch mit Otto Maack 1963
Otto Maack berichtet aus der Zeit, wo noch Getreide mit der Hand gemäht werden musste, bevor der Selbstbinder es erledigte. Besonders das liegende Getreide mähten die Männer mit der Sense und die Frauen haben Garben gebunden. Später nimmt die Technik die Handarbeit ab und auch waren Arbeitskräfte knapp.
Handmäher.MP3.mp3
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Gespräch mit Lohnunternehmer Kämmerer 1963
Für viele Bauern im Dorf lohnte sich nicht die Anschaffung teurer Erntegeräte. Lohnunternehmer Kämmerer rodet zum Zeitpunkt des Gespräches Kartoffeln und hat 40 ha Getreide mit dem Mähdrescher geerntet. Er benötigt 2 bis 4 Stunden für 1 ha und bekommt dafür 100DM. Bei feuchtem Getreide wird der Schwadmäher eingesetzt und das Getreide kann dann auf den Stoppeln trocknen. Besonders Betriebe mit mittlerer Größe haben Arbeitskräftemangel und setzen ihn als Lohnunternehmer ein.
Lohnunternehmer Kämmerer.MP3.mp3
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Vertrag beim Notar zur Versorgung Altenteiler
In dem Übergabe-und Abnahmevertrag, der wahrscheinlich beim Notar immer ähnlich formuliert wurde, sind viele Details geregelt. Sie sollten bei der neuen Rollenverteilung der Generationen auf dem Hof Streitigkeiten vermeiden. Im Normalfall, bei friedlichem Miteinander zwischen Hoferbe und Abnahmeeltern, haben die Einzelheiten des Vertrages sicherlich kaum eine Rolle gespielt.
Übergabe-und Abnahmevertrag 1951.pdf
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